Schon komisch die 60er! |
Generell ist die Zeitreise die beste Idee des Films, denn
eine weitere Fortsetzung in unserer Zeit wäre wohl sehr langweilig geworden -
das hier die Luft etwas raus war, hat man bereits in Teil 2 merken können.
Durch den Sprung in die 60er können Klischees dieser Zeit, aber auch
Vorurteile, wie die gegenüber der afroamerikanischen Bevölkerung, kombiniert
mit dem üblichen Men in Black Humor, für einen frischen Wind genutzt werden.
Von der schauspielerischen Besetzung her gibt es eigentlich
nichts großartig zu meckern, Tommy Lee Jones hat zwar bedingt durch die
Zeitreise nicht so viel Airtime, ist aber mit seinen gefühlten 120 Jahren immer
noch der Charakter im Film, der am meisten rockt. In seine Fußstapfen (das
klingt komisch, da es ja eigentlich zeitlich davor liegt, verdammte Zeitreisen,
hat schon bei Star Trek nix als Inkonsequenz gebracht) tritt Josh Brolin als
junger Agent K. Seine Sache macht er meiner Meinung nach hier sehr ordentlich,
besonders der Gegensatz zwischen dem alten K und dem jungen K spielt er sehr
deutlich heraus, welcher bis zum Schluss des Films auch ein tragendes Element
der Story ist.
Zu Jemaine Clement als Bösewicht des Films ist nicht
sonderlich viel zu sagen, einen ganzen Film über böse gucken und genreübliche
Antagonisten-Sätze am Fließband rauszuhauen haben vor ihm auch schon andere
Schauspieler als Leistung erbracht.
Emma Thompson als neue Chefin der MIB ist mein wirklicher
Kritikpunkt. Sie bleibt viel zu farblos, sie kann keinesfalls den grandiosen Rip
Torn als Agent Z ersetzen. Genauso ist es mit Alice Eve als ihr junger
Gegenpart in der Vergangenheit, ihre Rolle beschränkt sich auf die blonde Frau
am Rande, die nur dafür da ist, die Brücke in die Gegenwart zu schlagen. Hätte
man meiner Meinung nach auch jede andere blonde Schauspielerin, die gerade
nichts zu tun hat, nehmen können.
Bleibt noch Will Smith als Agent J. Und hier kann man nur
sagen: Will Smith hat nichts verlernt in seiner vierjährigen Schauspielpause
seit „Sieben Leben“. Höchstens das Rappen, denn wieso man sich um Gottes Willen
für eine Pfeife wie Pitbull für den Soundtrack entschieden hat, wenn man einen
Will Smith hat, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben. Davon abgesehen, seine,
durch die Zeitreise bedingte, große Solospielzeit im Film füllt er hervorragend
aus und es macht immer noch Spaß, ihm zuzusehen wie er von Aliens verprügelt
wird oder verwirrt durch die 60er stolpert.
Abschließend ist noch zu sagen, dass die Gagdichte des Films nicht ganz so hoch ist wie in den Vorgängern, besonders nach der ersten Viertelstunde flacht sie stark ab. Aber dennoch war der Film durchgängig unterhaltsam und empfehlenswert. Vor allem wenn man in die 2D-Variante geht, die ohne beknackte nachgerechnete 3D-Effekte auskommt.
Falls euch das noch nicht als Grund für einen Kinobesuch ausreicht, gibt es hier nochmal den Trailer.
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