Innovativ und anspruchsvoll ist er deshalb, weil insgesamt sechs Handlungsstränge nebeneinander herlaufen. Ein Fakt der mich zuvor etwas abschrecken ließ, da ich zwar gerne auch Filme schaue bei denen ich ein bißchen mitdenken muss, aber sechs Handlungsstränge? Und die dann auch noch in verschiedenen Zeitebenen, kreuz und quer über den ganzen Film?
Für mich ist es unbegreiflich, wie die Regisseure es
geschafft haben dieses Puzzle zusammenzusetzen und dabei auch noch so gut zu
inszenieren, dass man alle Handlungsstränge gleichspannend findet und beim
Szenenwechsel jedes Mal aufs Neue denkt: Ihr könnt doch jetzt nicht schneiden,
es ist gerade so aufregend!
Ich werde mir hier gar nicht erst die Mühe machen
irgendetwas zu der Handlung (bzw. den Handlungen) zu schreiben, da es schlichtweg in einem 20-Seiten-Aufsatz enden würde und wer will das schon lesen?
Was aber ist nun die große Konklusion? Welche ist DIE
richtige Interpretation für „Cloud Atlas“? Worum geht es? Wofür sitze ich 172
Minuten im Kino und schaue mir Handlungsstränge an, die ich versuche im Kopf zu
verknüpfen und zu deuten, aber denen ich am Ende doch keinen höheren Sinn zuschreiben
kann?
Wichtig ist, dass „Cloud Atlas“ die Essenz von etwas
beinhaltet, dass wir nicht greifen können. Etwas, dass wir heutzutage im Kino
nur noch selten geboten bekommen. Ein Film dem es wichtiger ist ein Gefühl zu
vermitteln, als einen Sinn in einem bestimmten Tun zu rechtfertigen.
Man darf nicht mit der Erwartung ins Kino gehen man müsse
jetzt ein großes Rätsel lösen. Meiner Meinung nach ist der Versuch einer
Interpretation von „Cloud Atlas“ Zeitverschwendung. Auf das Buch bezogen mag es
vielleicht sein, dass man literarische Stilmittel erarbeiten kann und
stundenlang über einen Absatz diskutieren möchte, jedoch wird durch das Medium
„Film“ etwas lebendig gemacht. Man kann „Cloud Atlas“ nicht aufbrechen und
Szene für Szene diskutieren, da die 172 Minuten, in denen die Bilder über die
Leinwand flimmern, nur als Ganzes funktionieren.
Ich bin froh, dass ich mir diesen Film im Kino angeschaut
habe, auch wenn meine Mitbewohner zuvor zum 5-minütigen-Trailer die vernichtende
Aussage getroffen hat, es sei der schlechteste Trailer, den sie je gesehen habe.
Don’t judge a book by its cover.
Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass jeder der den Film
oder den Inhalt als ungeheuren Kitsch bezeichnet, sich dem größeren Bild wohl
irgendwie verschlossen hat. Denn auch meinen Befürchtungen zum Trotz, handelt
es sich hierbei nicht um eine schmalzige Romanze à la „Twilight“, sondern um
viel mehr als das. Aber bildet euch euer Urteil am besten selbst.
Wenn ihr euch zuvor noch den (schlechtesten) Trailer ansehen wollt, bitteschön:
Wenn ihr euch zuvor noch den (schlechtesten) Trailer ansehen wollt, bitteschön:
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