“A hero can
be anyone. Even a man doing something as simple and reassuring as putting a
coat around a little boy's shoulders to let him know that the world hadn't
ended.”
Nachdem ich “The Dark Knight Rises” nun zweimal gesehen habe
(einmal auf Deutsch, einmal auf Englisch) und jede Menge, sowohl positive, als
auch negative Kritiken gelesen habe, wage ich mich an mein eigenes Review und
versuche dabei so unvoreingenommen wie möglich zu sein.
Ich weiß immer noch nicht so recht, wie ich eigentlich
beginnen soll. Man kann den Film schließlich aus so unterschiedlichen
Perspektiven betrachten: als Batman-Fan, als Nolan-Fan, als Batman- und
Nolan-Fan, als Nicht-Fan, als Comic-Fan, als Film-Fan, und jede Perspektive
birgt einen anderen Grad an Bewertung und damit auch ein komplett anderes
Urteil.
„Ein Sturm zieht auf.“ Dieses Zitat aus „TDKR“ beschreibt
auch die Reaktionen auf den Film. Teilweise wird der Film in hitzigen
Wortgefechten bis ins kleinste Detail auseinander genommen. Eigentlich finde
ich das schade, beim Lesen fühlt man sich als wäre man in einen heftigen Streit
zwischen seinen Eltern geraten und möchte doch eigentlich nur, dass es aufhört.
Dabei entfernt man sich auch immer mehr von dem worum es eigentlich ging.
Ich scheue mich meist davor über Filme zu schreiben, die ich
nicht mag oder die mir nicht gefallen. Nicht weil ich Angst habe mit den
Konsequenzen (ellenlange Diskussionen) leben zu müssen, sondern weil ich immer
das Gefühl habe man ist dann der gehässige kleine Mensch der sagt: „Das
Erdbeereis schmeckt hier voll scheiße!“ wenn man bereits ein riesigen Erdbeerbecher
vor sich stehen hat.
Was ich damit sagen will ist, dass es immer Menschen gibt
denen etwas gefällt, was einem selbst nicht gefällt und man das denen ja nicht
vermiesen muss. Damit ist wohl auch hinfällig zu sagen in welche Richtung mein
Review geht (mal nebenbei an meine Kollegen, ich finde es schön, dass wir es
nicht Kritik sondern Review nennen).
„The Dark Knight Rises“ hat mir gefallen, sehr gut sogar.
Über längere Zeit habe ich mich jetzt mit der Aussage auseinandergesetzt, dass
„The Dark Knight“ der Beste Teil der Trilogie ist, aber „The Dark Knight Rises“
trotzdem das perfekte Ende ist. Sogar die negativen Kritiken kommen meistens zu
dem Schluss, dass „TDKR“ das perfekte Ende für die Trilogie ist.
Und um das mal nebenbei noch zu vermerken, negative Kritik
auf so hohem Niveau lese ich selten, was da also bemängelt wird, kann man als
Otto-Normal-Kinobesucher fast als Konrinthenkackerei bezeichnen.
„The Dark Knight“ ist natürlich etwas Besonderes, er hatte
den Joker. Er hatte Heath Ledger. Trotzdem ist es für mich nicht möglich alle
drei Teile zu vergleichen, denn sie funktionieren schließlich als Ganzes und
nicht als drei alleinstehende Geschichten. „TDKR“ funktioniert als abschließender
Teil wirklich außerordentlich gut.
Er war spannend und mitreißend und hielt einige
Überraschungen bereit. Man fühlt mit und wenn man sich treiben lässt, verlässt
man das Kino völlig erschöpft, aber unglaublich zufrieden.
Der Film beginnt mit einer Sequenz in der uns Bane
„vorgestellt“ wird. Bane wird von Tom Hardy verkörpert und das im wahrsten
Sinne. Für mich stand von Anfang an außer Frage, dass Hardy der Aufgabe
gewachsen sein würde die entsprechende Masse für Bane aufzubringen. Er ist ohne
Zweifel beeindruckend. Auch Nolans Interpretation des Charakters passt zum
Geschehen. Für den Zuschauer sind Banes Motive und Handlungsweisen bis zum Ende
hin nicht zu erschließen. Seine Maske hilft ihm dabei dieses undurchschaubare,
„notwendige Böse“ darzustellen.
Doch leider leistet sich hier die deutsche Synchronisation
einen unglaublichen Patzer, da ich bereits den Direktvergleich habe, kann ich
sagen, dass der „deutsche Bane“ redet als wäre er geistig zurückgeblieben, was
natürlich auf keinen Fall der Fall ist. Im Original bekommt man wirklich Angst,
zumal dieser Ansatz von Schmerz herauszuhören ist, der in der deutschen Version
komplett nicht da ist. Wirklich schade.
Tom Hardy spielt, trotz hervorgehobener Körpersprache,
seinen Part dezent, es sind kleine Details, die seine Performance besonders
hervorheben und selbstverständlich die schiere Bedrohung die von seiner Masse
ausgeht.
Batman bzw. Bruce Wayne hat sich derweil zurückgezogen und
lebt abgeschieden von jeglicher Zivilisation. In gewisser Weise kann man es als
Exil bezeichnen, und sein Alter Ego Batman kommt erst wieder zum Einsatz, um
Bane aufzuhalten. Jedenfalls um es zu versuchen.
Mir gefällt es wirklich sehr gut, dass Bruce Wayne wieder im
Mittelpunkt steht und wir mitverfolgen können, wie er zu sich selbst findet.
Dabei hat Christian Bale alle Hände voll zu tun, er muss sich einigen
Faustkämpfen unterziehen, aber vor allem Bruce Waynes menschliche Seite
erhalten. Bales Leistung ist wie immer solide, aber vor allem durch
Unterstützung von Michael Caine kann sein Charakter „glänzen“. Die
emotionalsten Szenen des Films betreffen Bruce Wayne und seinen treuen Butler
Alfred. Dabei hat Michael Caine wirklich ein großes Lob verdient, der Mann hat
es einfach drauf!
Auch die restliche Besetzung glänzt. Zu Morgan Freeman und
Gary Oldman muss ich eigentlich nicht viel sagen und räume lieber den
„Newcomern“ ein wenig mehr Platz ein. Als erstes wäre da Joseph Gordon-Levitt,
der als hochmotivierter Cop John Blake alle Hände voll zu tun hat Gotham zu
beschützen. Die Figur des John Blake gefiel mir sehr gut und in meinen Augen
hat er Gotham auf eine gewisse Art und Weise repräsentiert. Außerdem ist er ein
Idealist dessen Hoffnung zuletzt stirbt und spiegelt dadurch eines der
Hauptthemen aus „TDKR“ wider: Hoffnung.
Natürlich darf Anne Hathaway in meinem Review nicht fehlen
und ich setze ihren Namen bewusst ans Ende. Welches Mädchen möchte bitte nicht
Selina Kyle sein? Und wer war eigentlich der Meinung Anne Hathaway hätte es
nicht drauf? Denn „Oh boy! You’re
in for a show tonight, son!“ ganz klar stiehlt sie die Show. Es macht
unglaublichen Spaß ihr zu zusehen und das sowohl Selina Kyle, als auch Anne
Hathaway. Die Rolle ist wie für sie gemacht, und ich war wirklich begeistert.
Hathaway verleiht der Figur genau das Maß an Menschlichkeit, die sie für eine
Umsetzung im Nolan-Batman-Universum braucht. Einfach phantastisch.
Eventuell sind die verschiedenen Verlaufsstränge, die sich
am Ende zusammen knoten, zu Beginn etwas verwirrend. „TDKR“ ist nicht so
geradlinig wie „TDK“, aber dennoch kann man darüber hinwegsehen, wenn die
Leinwand in der letzten Hälfte quasi explodiert. Zur Behebung des Problems wird
eine Zweitsichtung empfohlen.
Der größte Minuspunkt den ich „TDKR“ geben kann ist,
zumindest für das deutschsprachige Publikum, die Synchronisation. Wenn ihr euch
aber damit abfinden könnte, oder es zumindest im Hinterkopf behalten könnt,
dass der Hauptbösewicht des Films vollkommen scheiße klingt, dann ok. Ansonsten
werdet ihr um eine OV-Vorstellung nicht herumkommen.
Ich für meinen Teil bin vollends zufrieden mit „TDKR“ und
selbst wenn ich kleinere Kritikpunkte finde, war der Film für mich im Ganzen
und auch im Hinblick auf die Trilogie so ein Erfolg, dass mir diese
Kritikpunkte wie kleine Schokostreusel auf meinem Erdbeerbecher vorkommen, die
mir nicht schmecken (die esse ich dann nämlich trotzdem mit!).
Wer sich noch einmal einen Trailer anschauen will ist hier genau richtig!
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