Montag, 28. Januar 2013

Review! Jack Reacher

Der neue Film von Tom Cruise hat uns nach der Sichtung des ersten Trailers mit einigen Fragezeichen im Gesicht zurück gelassen, umso erstaunlicher und überraschender ist dann der eigentliche Film gewesen. Aber der Reihe nach:
Ein Attentat auf scheinbar fünf willkürlich ausgewählte Personen, auf einer Uferpromenade, leitet den Film ein. Uns wird hierbei der oder die Killer schon gezeigt, was zunächst verwundert, aber schnell eine durchaus schlüssige Erklärung findet. Der extrem schlaue Detective Emerson (David Oyelowo) findet schnell alle offensichtlichen und weniger offensichtlichen Beweise (Parkuhr, da kommt doch kein Mensch drauf), woraufhin der, für den Zuschauer, völlig falsche Mann festgenommen wird. Der Film macht es einem allerdings sehr schwer an seiner eigenen Überzeugung festzuhalten, da der Tatverdächtige einfach der Täter sein muss, aufgrund der Vielzahl de Beweise. Somit fängt der Zuschauer sehr früh an, stark an sich selbst zu Zweifeln.
Bei der darauf folgenden Vernehmung sagt der Festgenommene nur die Worte: "Holt Jack Reacher!" Der lange untergetauchte Reacher stellt sich dann der Polizei, nachdem er in den Nachrichten von dem Vorfall gehört hatte und wird von der Anwältin des offensichtlich Schuldigen zur Mithilfe ermutigt. Reacher, der eine nicht ganz so gute Vergangenheit mit dem Mandanten hat, entscheidet sich zu helfen und erkennt im laufe des Films immer weitere Ungereimtheiten, die ihn mehr und mehr in den Sumpf aus Verschwörung und Korruption treiben, bis er zuletzt auch zur Zielscheibe wird.
Zur Handlung selbst soll es das nun gewesen sein, denn alles Weitere würde zuviel verraten. Das möchte ich auf keinen Fall riskieren, da sich beim ersten Trailer soviel Mühe gegeben wurde absolut nichts von der Story zu verraten - das respektiere ich. Vor allem dieser Trailer hat dazu geführt, dass ich vollkommen ohne Erwartungen in den Film gegangen bin und total positiv überrascht wurde. Ich erwartete nur ein hochstylisiertes Auto und einen prügelnden Tom Cruise, aber bekommen habe ich einen erfrischend witzigen und außergewöhnlichen Actionthriller. Es wird zwar geprügelt und es gibt auch ein Auto, aber das ist so nebensächlich, dass sich hier eine Erwähnung kaum lohnt, außer das Tom Cruise auch mit über 50 noch absolut nichts verlernt hat. Der Eindruck, der einem nach dem Filmgenuß bleibt, ist ein durchweg guter. Die Story ist vielleicht ein wenig abwegig angelegt, ist aber zu nahezu keinem Zeitpunkt unschlüssig oder weißt gar große Lücken auf. Tom Cruise ist absolut herausragend in Mimik und Gestik, und jeder einzelne Dialog, mit egal wem, sprüht nur so vor Witz und Charme. Das alles führt dazu, dass sich der Zuseher auf jede weitere Szene freut und durch eine Geschichte tragen lässt, die keineswegs leichte Kost ist, und einen immer wieder zum nachdenken anregt. Der Film hat eine ordentliche Länge von 130 Minuten, was einem durchaus mal das Kinoerlebnis ein bisschen Mies machen kann, für Jack Reacher ist es allerdings genau die richtige Länge, da der Film nur so an einem vorbei fliegt, mit all dem Witz und der sehr guten, realistischen Action. Realistisch deswegen, da es die ein oder andere Szene gibt, wie zum Beispiel eine Autoverfolgungsjagd, die ich so realistisch noch nicht gesehen habe. Zum Schluss möchte ich speziell auf Robert Duvall hinweisen, der etwa ab zwei Dritteln des Films, als Leiter eines Schießstandes, auftaucht. Es hätte wohl keine bessere Besetzung gefunden werden können, denn er schafft es nach kürzester Zeit dem Zuseher ans Herz zu wachsen und spielt dann sogar eine nicht ganz unrelevante Rolle. Alle Schauspieler, sogar die fast immer vollkommen gesichtslose Rosamund Pike, harmonieren hervorragend miteinander und es ist ein absoluter Spaß und ein großartiges Filmerlebnis, was uns da überraschender Weise präsentiert wurde.
So wird Jack Reacher zu einer absoluten Kinoempfehlung und wenn er in eurem Lichtspielhaus des Vertrauens nicht mehr laufen sollte, bestellt euch schon mal die DVD vor.

PS.: Falls ihr euch einen Trailer ansehen wollt, versucht den allerersten zu finden, da einem, die darauf folgenden, schon einige sehr schöne Szenen vorweg nehmen. Danke für die Aufmerksamkeit!




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