Für den Einstieg in die Kategorie muss Captain America herhalten, den ich jetzt zum Start von The Avengers endlich mal angeschaut habe, nachdem das Steelbook seit Erscheinungsdatum bei mir auf dem Aufsteller verstaubte und nur der Vollständigkeit halber neben Thor und Iron Man steht.
Muskeln im Strampelanzug
Das trifft es relativ gut, denn Chris Evans muss für diese Rolle zum einem mehrere Wochen in einem Fitnesstudio gewohnt haben, zum anderen ist das furchtbare Kostüm vom amerikanischen Kapitän nicht besser zu beschreiben als: zu groß geratener Babystrampler.
Kurz zur Qualität: Als Medium wurde die 2D Blu-Ray genutzt. Hier ist die Bildqualität sehr gut, aber eine Frechheit, dort nur 5.1 Dolby Digital Ton draufzupressen, ich finde bei derartigen Produktionen mit einem dreistelligen Millionenbudget gehört heutzutage eine HD-Spur auch in Deutsch auf die Disc.
Da ich von den Comics keine Ahnung habe, bis zum Erscheinen des Films wusste ich nichtmal, dass es einen Captain America gibt, werde ich also keine Vergleiche hier ziehen können, was aber ja nicht unbedingt schlecht sein muss, denn so ist man nicht vorbelastet durch Erwartungen.
Der Film verfolgt die Entwicklung von Steve Rogers (Chris Evans) zum Captain America sowie seiner ersten Heldentaten und schließlich der Rettung Amerikas. So folgt der Film hier einem bekannten Schema von Superheldenfilmen, in denen ein Nobody entweder durch kosmische Strahlung, Experimente, Technologie oder sonst in der realen Welt nicht existenten Dingen Superkärfte erhält und erst in seine Rolle hineinwachsen muss.
Das große Problem hierbei ist meiner Meinung nach jedoch, dass einfach keine Spannung in dem Film aufkommt. Die Verwandlung in Captain America geht mir zu schnell, die eigenen Fähigkeiten zu entdecken wird rasch abgehandelt und eine Krise durch die Bürde, die man mit diesen Fähigkeiten nun trägt, ist quasi nicht existent. Der Held hat mir hier zu wenig Ecken und Kanten, was vielleicht am Captain America Charakter liegen mag, da dieser nun mal ein perfekter Beschützer des Landes sein soll und kein rauhbeiniger Schläger, aber ich mag einfach keine Superhelden, die rüberkommen wie frisch geschniegelte Lackaffen.
Dem Charakter der Peggy Carter (Hayley Atwell) ergeht es ähnlich, sie stellt eine Agentin und die Romanze dar. Während ersterer Part noch ganz gut gelingt, bleibt die Romanze völlig unter ihren Möglichkeiten. Sie läuft nebenher und wird immer nur angedeutet, aber nie wirklich von ihr Gebrauch gemacht, auch die persönlichen Probleme von Captain America mit Romantik werden nicht großartig weiter verfolgt.
Das Feindbild des Filmes wird logischerweise, passend zur Zeit um 1940 rum, von Nazis verkörpert. Es sind aber keine 08/15 Nazis, sondern mit Supertechnologie ausgerüstete Truppen unter Leitung des Obermotzes Red Skull (Hugo Weaving), der über ähnliche Kräfte verfügt wie Captain America. Warum er diese besitzt, wird im Gegensatz zu bereits kritisierten Punkten schlüssig erläutert und ist auch ein verbindendes Element im Film.
Der Film will also viel bieten, macht aber irgendwie dabei nichts wirklich richtig. Die Action ist halbgar, Tiefgang bei den Charakteren ist nur mit der Lupe zu finden und die Romanze ist auch nicht viel mehr als krampfhaft eingebautes Beiwerk.
Aufgewertet wird der Film lediglich für Zuschauer, die wie ich große Fans der Iron Man Filme sind, denn diese haben eine Art Gastauftritt im Film und bekommen eine neue Perspektive.
Insgesamt habe ich mich leidlich unterhalten gefühlt, jemand der aber Iron Man nicht gesehen hat wird meiner Meinung nach gar nichts im Film finden, das ihn dazu bringt die volle Laufzeit durchzuhalten.
Wer es sich antun will, für den reicht es völlig, in der Videothek vorbeizuschauen. Kaufen muss man den Film nicht, außer man sammelt Steelbooks und findet es wie ich blöd wenn Iron-Man und Thor so alleine stehen.
Zum Schluss natürlich wie üblich der Trailer dieses Meisterwerks!
Copyright by Mr. Mänz
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