Es ist Zeit zu polarisieren! So sollte ich diese "Don't Buy It!"
Ausgabe eigentlich nennen, denn ich werde nun Avatar einer kleinen Analyse
unterziehen, die vielleicht nicht jedem gefallen wird.
"Steroid Schlümpfe im Weltraum" oder "Die blaue Pocahontas
und ihre Familie" sind nur zwei der Titel, die diesem Film besser
gestanden hätten als Avatar.
Die Handlung ist leicht erzählt: Ein Mann im Rollstuhl wird zum Avatar
(muskulöses blaues Männchen), indem er sich in eine Röhre legt, die sein Selbst
in dieses blaue Ding sozusagen projiziert. Mit Hilfe dieses
Avatars können er und die Wissenschaftler, unter anderem
Sigourney Weaver, auf dem Planeten Pandora forschen, arbeiten und vor allem vernünftig
atmen, denn nach 3 Zügen Atemluft ist man tot, eigentlich, aber da komme
ich später nochmal drauf zurück. Das forschen und arbeiten beschränkt sich
eigentlich auf die Suche nach irgend einem Krempel mit einem komischen Namen,
den es natürlich nur unter dem Baum gibt, wo die Geliebte vom Rollstuhlheini
mit ihrer Familie lebt. Colonel Namenlos ist dann natürlich gewillt das
Ding zu fällen und ein epischer Endfight mit markerschütternden Effekten
entspinnt sich. Im Prinzip ist es als wollten amerikanische Pilger die Büffel
der Indianer klauen. Allerdings sind die Pandora Indianer mit ihren Bögen ein
bisschen besser und haben auch lustige Viecher auf denen sie reiten und nicht
nur lahme Pferde.
Der Film hat bei sehr vielen Leuten großen Eindruck hinterlassen und die Hypemaschinerie
hat dafür gesorgt, dass er der erfolgreichste Film aller Zeiten ist und zwar
mit großem Abstand.
Jetzt zum allgemeinen Eindruck des Films: Es soll nicht so wirken als würde
ich den Film für das Schlechteste halten was jemals produziert wurde aber
eigentlich ist es so! Es gibt so unglaublich viele Logiklücken, die es einem
einfach unmöglich machen überhaupt noch etwas ernst zunehmen was da passiert.
Es wird nach einer Stunde ein Grad von Langeweile erreicht der absolut nicht
mehr zu toppen ist. Zu diesem Zeitpunkt haben wir nämlich die Stelle erreicht in der unser
Rollstuhl Held als blaues Männchen, nach dem Reiten, dem Laufen,
dem Schießen und dem verliebt Gucken und blaaaaaaaaaaaaaaaaaaa auch
noch das Fliegen lernt. Man bettelt im Kino quasi nach einer Pause von diesem
ganzen langweiligen, weichgespülten Mist aber der Kinobetreiber hat kein
Einsehen und die Pause kommt erst nach zwei Dritteln des Films an einer der
ungünstigsten Stellen überhaupt. Nicht in irgendeiner Schwarzüberblendung,
sondern mitten in einer Szene. Schnitt, Bild schwarz, Pause! Nachdem man sich
nun aus der "3D" Brille geschält hat und endlich keine kleinen
Quallen oder Fusseln sieht, die unnütz an Einem vorbei fliegen, ist
man froh sich den ganzen Schmalz und Schleim, der in den letzten gefühlt 8
Stunden auf uns ergossen wurde, runter waschen zu können.
Die wohlverdiente Pause findet allerdings nach 15 Minuten ihr Ende und
man geht mit der Hoffnung zurück ins Kino, dass
jetzt vielleicht, ich formuliere es mal vorsichtig, "Action"
zu sehen ist. Es war ja immerhin noch ungefähr eine Stunde übrig!
Ich hatte schon gar keine Lust mehr mir wieder die blöde 3D Brille
aufzuziehen, weil ich von dem fusselquallenzeug die Schnauze voll hatte, aber
was tut man nicht alles. Jetzt beginnt der Film allerdings vollkommen diffus zu
werden und alles was vorher so genau erläutert wurde, was die Lebensumstände
auf dem Planeten angehen, sämtliche physischen Grundsätze und auch biologisch
läuft da so einiges falsch. Ich werde jetzt nicht alles aufzählen, was einem so
auffällt, nur das aller offensichtlichste werde ich berücksichtigen. Also, der
Kampf um den Baum der blauen Affen geht los! Ein gesunder Mensch denkt sich:
Panzer, draufhalten, Baum platt, alle blauen tot, Happy End, juhu endlich zu
Ende der Mist! Aber nein das wäre zu einfach, die Army hat nichts auf die Reihe
bekommen und lässt sich von den Buschmännern verarschen. Nebenher sieht man wie
ein Helikopter der Streitkräfte getroffen wird während General
Whatever, luftanhaltend!!!!!!!!, neben dem gerade explodierenden Triebwerk
steht und natürlich keine Luft holt, denn ihn kann nichts erschüttern. Während
er wieder, als wäre nichts gewesen, in den Heli zurück steigt und die Scheiben
des Gefährts durch Schüsse pulverisiert werden. Durch die kommt natürlich keine
Luft!!!!!!!!!, denn das würde ja zum Tod
führen und wäre zum aktuellen Zeitpunkt doof.
Wer jetzt noch an die
Ernsthaftigkeit des Films glaubt ist entweder blind oder ignorant oder beides.
Aber die Idiotenparade geht ja noch weiter. Anscheinend musste, damit der Film
die FSK 12 Plakette bekommt, generell auf Blut oder andere Körpersubstanzen
verzichtet werden. Ansonsten kann ich mir nämlich absolut nicht erklären warum
ein Riesentigerdings abgestochen werden kann, dann sterbend zu Boden sinkt und
den Film früher hinter sich gebracht hat als ich (beneidenswert), kein Blut hat
augenscheinlicher Weise. Tausende Viecher aller Art sterben und es wird nicht
geblutet, das ist doch einfach SCHEIßE! Ein Film der so auf Glaubwürdigkeit besteht,
kann sich doch nicht solche Schnitzer erlauben. Das waren jetzt auch nur zwei
Beispiele, auf Nachfrage hätte ich da noch ein paar mehr Unsinnigkeiten in der
Hinterhand.
Alles in allem kann man einfach nur darauf hinweisen sich
diesen hanebüchenen Dreck einfach gar nicht erst anzuschauen. Eine hirnlose
Story trifft schlechte Schauspieler und wird unterstützt durch sinnloses 3D.
Ich weiß, dass 2,7 Milliarden Dollar Einspielergebnis gegen mich sprechen, aber
das ist mir unglaublich egal, da das nur durch den ersten 3D Versuch und den
ganzen Hype drum herum zustande gekommen ist. Guckt euch lieber Pocahontas an,
da ist die Story wenigstens mal im Original zu sehen!
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