Montag, 21. Mai 2012

Don't Buy It #2! Avatar

Es ist Zeit zu polarisieren! So sollte ich diese "Don't Buy It!" Ausgabe eigentlich nennen, denn ich werde nun Avatar einer kleinen Analyse unterziehen, die vielleicht nicht jedem gefallen wird.

"Steroid Schlümpfe im Weltraum" oder "Die blaue Pocahontas und ihre Familie" sind nur zwei der Titel, die diesem Film besser gestanden hätten als Avatar.

Die Handlung ist leicht erzählt: Ein Mann im Rollstuhl wird zum Avatar (muskulöses blaues Männchen), indem er sich in eine Röhre legt, die sein Selbst in dieses blaue Ding sozusagen projiziert. Mit Hilfe dieses Avatars können er und die Wissenschaftler, unter anderem Sigourney Weaver, auf dem Planeten Pandora forschen, arbeiten und vor allem vernünftig atmen, denn nach 3 Zügen Atemluft ist man tot, eigentlich, aber da komme ich später nochmal drauf zurück. Das forschen und arbeiten beschränkt sich eigentlich auf die Suche nach irgend einem Krempel mit einem komischen Namen, den es natürlich nur unter dem Baum gibt, wo die Geliebte vom Rollstuhlheini mit ihrer Familie lebt. Colonel Namenlos ist dann natürlich gewillt das Ding zu fällen und ein epischer Endfight mit markerschütternden Effekten entspinnt sich. Im Prinzip ist es als wollten amerikanische Pilger die Büffel der Indianer klauen. Allerdings sind die Pandora Indianer mit ihren Bögen ein bisschen besser und haben auch lustige Viecher auf denen sie reiten und nicht nur lahme Pferde.
Der Film hat bei sehr vielen Leuten großen Eindruck hinterlassen und die Hypemaschinerie hat dafür gesorgt, dass er der erfolgreichste Film aller Zeiten ist und zwar mit großem Abstand.

Jetzt zum allgemeinen Eindruck des Films: Es soll nicht so wirken als würde ich den Film für das Schlechteste halten was jemals produziert wurde aber eigentlich ist es so! Es gibt so unglaublich viele Logiklücken, die es einem einfach unmöglich machen überhaupt noch etwas ernst zunehmen was da passiert. Es wird nach einer Stunde ein Grad von Langeweile erreicht der absolut nicht mehr zu toppen ist. Zu diesem Zeitpunkt haben wir  nämlich die Stelle erreicht in der unser Rollstuhl Held als blaues Männchen, nach dem Reiten, dem Laufen, dem Schießen und dem verliebt Gucken und blaaaaaaaaaaaaaaaaaaa auch noch das Fliegen lernt. Man bettelt im Kino quasi nach einer Pause von diesem ganzen langweiligen, weichgespülten Mist aber der Kinobetreiber hat kein Einsehen und die Pause kommt erst nach zwei Dritteln des Films an einer der ungünstigsten Stellen überhaupt. Nicht in irgendeiner Schwarzüberblendung, sondern mitten in einer Szene. Schnitt, Bild schwarz, Pause! Nachdem man sich nun aus der "3D" Brille geschält hat und endlich keine kleinen Quallen oder Fusseln sieht, die unnütz an Einem vorbei fliegen, ist man froh sich den ganzen Schmalz und Schleim, der in den letzten gefühlt 8 Stunden auf uns ergossen wurde, runter waschen zu können.

Die wohlverdiente Pause findet allerdings nach 15 Minuten ihr Ende und man geht mit der Hoffnung zurück ins Kino, dass  jetzt vielleicht, ich formuliere es mal vorsichtig, "Action" zu sehen ist. Es war ja immerhin noch ungefähr eine Stunde übrig!

Ich hatte schon gar keine Lust mehr mir wieder die blöde 3D Brille aufzuziehen, weil ich von dem fusselquallenzeug die Schnauze voll hatte, aber was tut man nicht alles. Jetzt beginnt der Film allerdings vollkommen diffus zu werden und alles was vorher so genau erläutert wurde, was die Lebensumstände auf dem Planeten angehen, sämtliche physischen Grundsätze und auch biologisch läuft da so einiges falsch. Ich werde jetzt nicht alles aufzählen, was einem so auffällt, nur das aller offensichtlichste werde ich berücksichtigen. Also, der Kampf um den Baum der blauen Affen geht los! Ein gesunder Mensch denkt sich: Panzer, draufhalten, Baum platt, alle blauen tot, Happy End, juhu endlich zu Ende der Mist! Aber nein das wäre zu einfach, die Army hat nichts auf die Reihe bekommen und lässt sich von den Buschmännern verarschen. Nebenher sieht man wie ein Helikopter der Streitkräfte getroffen wird während General Whatever, luftanhaltend!!!!!!!!, neben dem gerade explodierenden Triebwerk steht und natürlich keine Luft holt, denn ihn kann nichts erschüttern. Während er wieder, als wäre nichts gewesen, in den Heli zurück steigt und die Scheiben des Gefährts durch Schüsse pulverisiert werden. Durch die kommt natürlich keine Luft!!!!!!!!!, denn das würde ja zum Tod  führen und wäre zum aktuellen Zeitpunkt doof. 

Wer jetzt noch an die Ernsthaftigkeit des Films glaubt ist entweder blind oder ignorant oder beides. Aber die Idiotenparade geht ja noch weiter. Anscheinend musste, damit der Film die FSK 12 Plakette bekommt, generell auf Blut oder andere Körpersubstanzen verzichtet werden. Ansonsten kann ich mir nämlich absolut nicht erklären warum ein Riesentigerdings abgestochen werden kann, dann sterbend zu Boden sinkt und den Film früher hinter sich gebracht hat als ich (beneidenswert), kein Blut hat augenscheinlicher Weise. Tausende Viecher aller Art sterben und es wird nicht geblutet, das ist doch einfach SCHEIßE! Ein Film der so auf Glaubwürdigkeit besteht, kann sich doch nicht solche Schnitzer erlauben. Das waren jetzt auch nur zwei Beispiele, auf Nachfrage hätte ich da noch ein paar mehr Unsinnigkeiten in der Hinterhand.

Alles in allem kann man einfach nur darauf hinweisen sich diesen hanebüchenen Dreck einfach gar nicht erst anzuschauen. Eine hirnlose Story trifft schlechte Schauspieler und wird unterstützt durch sinnloses 3D. Ich weiß, dass 2,7 Milliarden Dollar Einspielergebnis gegen mich sprechen, aber das ist mir unglaublich egal, da das nur durch den ersten 3D Versuch und den ganzen Hype drum herum zustande gekommen ist. Guckt euch lieber Pocahontas an, da ist die Story wenigstens mal im Original zu sehen!

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