Montag, 10. September 2012

Buy It #4! Todeszug nach Yuma

© Sony Pictures Releasing GmbH





















Hört man das Wort „Western“ denkt man an weites Land, coole Outlaws und vor allem an Filme aus den 60er Jahren. Die wohl berühmtesten Filme des Genres stammen aus der Feder von Sergio Leone. Zwar kann man „Winnetou“ und „Terence Hill & Bud Spencer-Filme“ auch irgendwie dem Genre zuordnen, trotzdem definieren für mich Klassiker wie „Zwei glorreiche Halunken“, „Vierzig Wagen westwärts“ und „Die glorreichen Sieben“ den Begriff.Leider vermag es die Neuzeit den Charme und das Wesen eines Western nicht mehr bzw. nicht so oft so einzufangen, wie man sich das eigentlich wünscht. Meiner Meinung nach ist dabei u. a. das Tempo unendlich wichtig, ein Western hat keine schnellen Schnitte, keine Wackelkamera, keine übertriebene Action, denn gerade das macht sie so zeitlos.
Ein guter Western bedarf eines guten Ensembles, denn vor allem die Charaktere tragen den Film. Nach einem Blick auf Namen wie Russell Crowe, Christian Bale und Peter Fonda dürfte klar sein, dass „Todeszug nach Yuma“ diesen Punkt mehr als beachtet hat.
Trotzdem war ich aus den oben genannten Gründen skeptisch und mied den Kinobesuch. Den Griff ins DVD-Regal ließ ich mir aber nicht nehmen und war sehr positiv überrascht. „Todeszug nach Yuma“ schafft eine gelungene Atmosphäre, die spannende Unterhaltung bietet. Die Elemente des klassischen Western gehen dabei nicht verloren und das Genre kann in neuem Glanz erstrahlen.
Die Handlung des Filmes ist schnell zusammengefasst:
Ben Wade (Russell Crowe), ein gefürchteter Outlaw, wird gefangenen genommen und soll vor Gericht gebracht werden. Dan Evans (Christian Bale), ein armer Viehzüchter, benötigt dringend Geld und erklärt sich mit ein paar anderen dazu bereit, Ben Wade zu einer  Bahnstation zu eskortieren. Das dabei nicht alles nach Plan verläuft dürfte klar sein. Der Plot ist simpel und zugleich spannend, da Wade seine Begleiter nicht nur einmal an der Nase herum führt.
Russell Crowe macht dabei einen gewohnt guten Job. Er verleiht dem Charakter die nötige Tiefe, so dass man dem eigentlich ja bösen Outlaw doch den einen oder anderen Sympathie-Punkt geben kann. Das Pendant bietet Christian Bale, der den sorgenvollen Familienvater gut darstellt. Obwohl Christian Bale in meinen Augen eher für Rollen geschaffen ist, die mehr einem Antagonisten entsprechen, kann man über seine Darbietung in „Todeszug nach Yuma“ nicht meckern.
Ein besonderes Augenmerk sollte man auf Ben Foster legen, der einen Handlanger von Wade mimt. Er macht seinen Job wirklich außerordentlich gut, und es macht Spaß ihm zuzusehen. Mit seiner bösen Ader und Unbarmherzigkeit ist er für mich heimlicher Star des Films.
In Western wird von den Schauspielern viel abverlangt. Der ein oder andere mag sich dabei vielleicht etwas wundern, und ist der Meinung, dass dem gar nicht so sei, denn ellenlange Monologe oder hitzige Wortgefechte sucht man hier meist vergeblich. Dennoch wird viel Gestik und Mimik eingesetzt, was meiner Ansicht nach den Schwierigkeitsgrad eher erhöht.
„Todeszug nach Yuma“ ist wirklich ein solider Western und wird nicht zuletzt durch einen passenden Soundtrack abgerundet. Ein spannender Film darf erwartet werden und ohne zu viel vorweg zu nehmen, dürfte für den ein oder anderen das Ende des Filmes ein wenig überraschend sein. Bleibt nur noch zu sagen, dass ich hiermit nicht nur Genre-Fans zum Kauf rate.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen