Dienstag, 23. Oktober 2012

Review! Looper

Nachdem ich mich nun gefühlte 100 Stunden mit dem Thema „Zeitreisen“ auseinander gesetzt habe, indem ich sämtliche Foren durchwühlte und zusätzlich noch ein Schaubild zeichnete, um die Theorie meiner Mitbewohnerin zu widerlegen, mache ich mich nun an das Review zu „Looper“.

 

Ich habe mir zwar eine, für mich, schlüssige Erklärung zum ganzen Geschehen machen können, aber trotzdem widerlegt diese nicht die Theorie meiner Mitbewohnerin. Somit lässt sich vorweg nehmen, dass der Film für einigen Gesprächsstoff sorgen kann.

„Looper“ spielt im Jahr 2042, einer mehr oder minder verkorksten Zukunft. Es herrscht Armut und eine hohe Kriminalitätsrate. Unserem Hauptcharakter Joe, gespielt von Joseph Gordon-Levitt, geht es jedoch verhältnismäßig gut, da er die „berufliche Laufbahn“ eines so genannten Loopers eingeschlagen hat. In 30 Jahren werden nämlich die Zeitreisen erfunden, die aber sofort gesetzlich unterbunden werden und nur noch von kriminellen Organisationen im geheimen genutzt werden. Diese nutzen die Zeitmaschinen, um Unerwünschte in der Vergangenheit verschwinden zu lassen, der Looper entsorgt die unerwünschten Personen.

Dabei kommt der Looper nicht umhin sich im Verlauf seiner Karriere selbst zu entsorgen, damit der Loop geschlossen werden kann. Als sich nun unser Hauptcharakter Joe seiner älteren Version, gespielt von Bruce Willis, gegenüber steht, passiert das was nicht passieren darf: der ältere Joe kann entkommen. Es folgt eine Hetzjagd bei der Bruce Willis einigen Staub aufwirbelt.

Um ehrlich zu sein, ist das gerade mal die Hälfte der eigentlichen Geschichte. Da ich aber vorher selbst lediglich diese Informationen dem Trailer entnehmen konnte, war der Rest der Geschichte umso interessanter für mich und möchte dies für euch nicht verderben.

Der Film hat einen interessanten Ansatz und ein phänomenales Ende. Bei dem Thema „Zeitreisen“ fragt man sich natürlich oder ist sich zumindest nicht immer sicher, ob das auch alles so in Ordnung ist was da passiert. In der Tat war für mich gleich zu Beginn des Films alles irgendwie unklar. Mit der Zeit kann man dem Geschehen aber immer mehr folgen.

Meiner Meinung nach ist der Film wirklich gut durchdacht und auch gut inszeniert. Vorab gab es einige Kritik daran, dass Joseph Gordon-Levitts Gesicht dem von Bruce Willis angepasst wurde, damit er als jüngere Version dessen glaubwürdiger erscheint. Ich vertrete hierbei den Standpunkt, dass dies ab sofort bitte immer so gemacht werden sollte. Ich halte es für eine gute Idee, warum sollte ich mich damit abfinden und sagen „Ja okay, Joseph Gordon-Levitt sieht nicht aus wie Bruce Willis, ich stell mir jetzt halt einfach vor, dass, wenn er älter ist wirklich so aussieht.“ Natürlich muss man, wenn man Joseph Gordon-Levitt bereits kennt, sich ein bißchen an sein „neues Gesicht“ gewöhnen, aber nach der ersten halben Stunde hat sich das auch erledigt und in ein paar Szenen wirkte er für mich tatsächlich verblüffend wie ein junger Bruce Willis (nur mit schönerem Haar).

Insgesamt hinterlässt Joseph Gordon-Levitt, wie gewohnt, einen guten Eindruck. Bruce Willis als ältere Version von Joe beweist wieder einmal, dass er auch abseits von John McClane & Co. und gute Figur macht. Hinzu kommt, dass der ältere Joe wesentlich komplexer gestrickt ist und, aufgrund der Zeitdifferenz, natürlich andere Motive hat, die dem jüngeren Joe vorenthalten bleiben.

Im Großen und Ganzen empfand ich „Looper“ wirklich sehr erfrischend. Auch wenn das Thema „Zeitreisen“ schon zu genüge in Buch- und Filmform existiert, investiert „Looper“ mehr in die zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere als um verrückte Experimente mit der Technik. Im Endeffekt geht es tatsächlich um viel simplere Themen, nämlich Liebe, Familie und wie weit ein Mensch eigentlich gehen darf um sich dieser zu erhalten.

Für mich bis jetzt mit „Red Lights“ der Kino-Geheimtipp des Jahres 2012!
 Copyright by Doris

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