Donnerstag, 14. März 2013

Don't Buy It #3! Hell Ride

Natürlich ist ein Film mit der Überschrift "Tarantino präsentiert" nicht von ihm gedreht, geschrieben oder produziert. Trotzdem höre ich immer total viele sagen, dass "Machete" ein geiler Tarantino-Film sei, oder "Planet Terror" der bessere von den zwei Grindhouse-Filmen sei, die ja natürlich beide Tarantino gemacht hat, oder sogar, dass "Sin City" die Beste Regiearbeit von ihm sei. Völlig ahnungsloses Gelaber von Leutchen, die halt nicht richtig aufpassen. Oder lesen. Oder zuhören. Wenn nun "Hell Ride" berühmter wäre, wäre das wohl auch hier passiert. Wie allerdings Tarantino bei diesem Film als ausführender Produzent tätig sein konnte, verstehe ich überhaupt nicht.

Achtung, eventuell Spoiler:
Larry Bishop hat diese Gurke als Regisseur zu verantworten, die mir 90 Minuten meines Lebens geraubt hat. Er will damit den Biker-Film der 70er Jahre auferstehen lassen und ein Filmchen drehen, das wie Kill Bill rüberkommt - zumindest am Anfang. Da wird dann der typische Tarantino-Schwarz-Weiß-Filmstil eingebaut, während der harte Rocker Pistolero in der Wüste liegt mit einem Pfeil im Wanst. So weit, so beschissen. Doch dann wird's Maul aufgerissen und der Inhalt einer Kloake wird verbal in Form von unfassbar verkorksten Dialogen über uns ausgekippt. Die nächsten 85 Minuten wird das aber natürlich nicht besser. Szenen sind völlig unzusammenhängend aneinander gereiht. Michael Madsen prügelt sich ohne Grund mit Pistolero in einer Bar, die wie eine Holzhütte auf der Alm aussieht und kloppt dabei Sprüche wie ein Geisteskranker. David Carradine und der „Easy Rider“ Dennis Hopper sind auch irgendwie dabei und werden natürlich in komischen Szenen verheizt (Irgendwer seicht Hopper auf die Schuhe).

Als Vinnie Jones zu seiner pseudocoolen Ansprache über das Muschi-Lecken antritt, was am Anfang wirklich (und das meine ich ernst) auch noch ein bisschen lustig und ähnlich locker-leicht, wie in From Dusk Till Dawn rüberkommt, habe ich gedacht, vielleicht gehts jetzt bergauf. Doch die Dialoge übertreiben es dabei so dermaßen, dass man sich denkt: "Alter was hat Larry Bishop geschmissen, als er diesen Mist geschrieben hat". Als Pistolero nach Hause kommt und seine, für Ihn, um 10000% zu heiße und junge Frau verführt, wollte sich mein Fernseher am liebsten den Stecker rausreißen und sich in meine volle Badewanne schmeißen.

Dieser Film ist Zeitverschwendung, Bishop wollte geschliffene Dialoge a la Tarantino abliefern und raus kam dabei Klärschlamm der übelsten Sorte. Was Tarantino hier produziert hat, keine Ahnung. Ich gebe 2/10 Punkten (0,5 für die netten Mädels im Film, 0,5 für eine fast-westernmäßige Musik und 1 für den Trash-Faktor des Films, der, wenn man besoffen ist, vielleicht etwas lustiger sein kann).





Mit besten Grüßen vom Vinc!

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